Ofac Pharmacy Awards 2024
Die Ofac Pharmacy Awards 2024 prämierten die besten Masterarbeiten aus den Schweizer Universitäten.
Zum neunten Mal in Folge haben die Ofac Pharmacy Awards drei Pharmaziestudentinnen für die Qualität ihrer Masterarbeit aus dem Blickwinkel der praktischen Pharmazie ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen kommen von den Universitäten Genf, Basel und Bern. Die Preisverleihung fand am 22. November 2024 im Hotel Bellevue Palace in Bern statt.
In diesem Jahr wurden der Jury der Ofac Pharmacy Awards 19 Masterarbeiten von Studierenden der vier pharmazeutischen Fakultäten in der Schweiz (Genf, Basel, Bern und Zürich) vorgelegt.
Den 1. Preis gewann Léa Camille Charnaux von der Universität Genf (Forschungseinheit von Unisanté in Lausanne), für ihre Masterarbeit mit dem Titel: Erforschung der Präferenzen der Westschweizer Bevölkerung im Umgang mit häufig auftretenden Symptomen.
Diese Arbeit überzeugte durch ihren innovativen Blick auf die Leistungen in der Apotheke. Dr. Jean-François Locca hebt die Qualität der Arbeit hervor: „Angesichts eines überlasteten Gesundheitssystems und ständig steigender Kosten untersuchte Frau Charnaux in ihrer Arbeit anhand einer Analyse der Westschweizer Bevölkerung die verschiedenen Entscheidungskriterien, die bei der Behandlung von häufigen Symptomen eine Rolle spielen. Sie untersuchte das Wissen der Bevölkerung über die Dienstleistungen der Offizinapotheken sowie die Bereitschaft, für diese Dienstleistungen zu bezahlen oder sie in Anspruch zu nehmen. [...] Diese Studie hat den Informationsmangel in der Öffentlichkeit und bei den Gesundheitsfachkräften über die in den Apotheken verfügbaren Dienstleistungen aufgezeigt: eine gute Arbeit, um das Potenzial der Apotheken besser zu nutzen.“
Der Vorsitzende der Jury Prof. Nicolas Schaad schliesst sich dem an: „[…] Eine bessere Kommunikation über die bestehenden Dienstleistungen in der Apotheke und eine grössere Transparenz der Apothekertarife sind interessante Schwerpunkte, die auf der Grundlage dieser ausgezeichneten Arbeit entwickelt werden können.“
Der 2. Preis ging an Stephanie Mattia von der Universität Basel für ihre Masterarbeit mit dem Titel: Pharmaceutical challenges in celiac disease: The role of wheat starch in medications and a possible recommendation for action.
Für Jurymitglied Prof. Carla Meyer-Massetti steht fest: „Stephanie Mattia konnte durch Experteninterviews und die Prüfung von Fachinformationen zeigen, dass die in der Schweiz erhältlichen Medikamente aufgrund ihres geringen Glutengehalt für Menschen mit Zöliakie wahrscheinlich unbedenklich sind. Angehörige der Gesundheitsberufe möchten jedoch nicht die volle Verantwortung für eine solche Empfehlung übernehmen ohne über eindeutige Daten zu verfügen. Eine höhere Transparenz bezüglich der Menge an Gluten in Medikamenten durch die Pharmaunternehmen wäre daher wünschenswert. Dies ist ein wichtiger Impuls für die Entwicklung dieser Thematik.“
Tanja Christ von der Universität Bern gewann den 3. Preis für ihre Masterarbeit mit dem Titel: Promotion of intraprofessional communication between community and hospital pharmacies for discharge prescriptions by establishing a hotline.
Prof. Nicolas Schaad kommentiert: „In der Schweiz gibt es bei über 20 Prozent der Entlassungsrezepte von Spitälern Probleme mit Verschreibungen. […] Das Kantonsspital Baden richtete im Rahmen eines Pilotprojekts eine Hotline ein, über die Apothekerinnen und Apotheker die Spitalapotheke anrufen konnten. Die Arbeit von Frau Christ zeigt, dass mehr als die Hälfte dieser Fälle innerhalb von 15 Minuten durch einen Blick in die Krankenakte gelöst werden konnten. Diese Dienstleistung, die von den Apotheken sehr geschätzt wird, sollte dauerhaft angeboten werden und ist ein Modell für Schweizer Spitäler, die sich für die Sicherheit der Patienten einsetzen.“
Die drei Gewinnerinnen nahmen ihre Preise entgegen und erhielten die Möglichkeit, ein sechsmonatiges bezahltes Praktikum bei einem der Unternehmen der Ofac-Gruppe zu absolvieren.
Ofac Pharmacy Awards
Die Ofac Pharmacy Awards wurden 2016 von Ofac, der Berufsgenossenschaft der Schweizer Apotheken, ins Leben gerufen. Sie soll Masterstudierende der pharmazeutischen Fakultäten des Landes ermutigen, ihr Innovationspotential zu nutzen, um sich die Zukunft ihres Berufes vorzustellen. Die Jury besteht aus pharmazeutischen Fachleuten aus dem akademischen Bereich und der Offizin. Mit diesem Preis werden Masterarbeiten ausgezeichnet, die einen originellen und innovativen Beitrag auf dem Gebiet der praktischen Pharmazie leisten.
Die Jury der Ofac Pharmacy Awards 2024 bestand aus:
- Prof. Nicolas Schaad (Präsident): Professor an der Universität Genf und Chefapotheker der Pharmacie Interhospitalière de la Côte
- Dr. Isabelle Arnet: Privatdozentin, Lehr- und Forschungsbeauftragte am Departement Pharmazeuti-sche Wissenschaften in der Pharmaceutical-Care-Gruppe der Universität Basel
- Prof. Dr. Carla Meyer-Massetti: Assistenzprofessorin, Fachapothekerin für Spitalpharmazie FPH, Universitätsspital Bern
- Dr. Jean-François Locca: Verantwortlicher Apotheker, FPH-Offizin Apotheke, FPH Klinische Pharmazie, Pharmacie de Prilly und Pharmacie de la Tête Noire in Romont
- Dr. Mario Magada: Generaldirektor der Ofac-Gruppe