EPD: Apotheker und Ärzte interoperabel!

23 Oktober 2023 -

Abilis, die Stammgemeinschaft der Apotheker und AD Swiss, die Gemeinschaft für Ärzte, Pflegende und Therapeuten, sind interoperabel. Dies ist ein wichtiger Schritt für die nationale Einführung

des elektronischen Patientendossiers (EPD).

Das elektronische Patientendossier, das seit zwei Jahren für die Bevölkerung zugänglich ist, bietet grosse Chancen für das Gesundheitswesen und soll den Patienten mehr Transparenz und eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern ermöglichen.

Die aktuelle Herausforderung des EPD ist die Interoperabilität der verschiedenen (Stamm-)Gemeinschaften, sowohl aus Sicherheits- als auch aus technischer Sicht. Wir freuen uns, dass wir bekannt geben können, dass die Gemeinschaften Abilis und AD Swiss interoperabel sind.

Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apotheken

Die Interoperabilität zwischen Abilis, der Stammgemeinschaft der Apotheker, und AD Swiss, der Gemeinschaft der Ärzte, ist ein wichtiger Schritt bei der Einführung des elektronischen Patientendossiers in der Schweiz. Dank dieser Interoperabilität können die Daten von Patienten, die ein EPD in der Apotheke eröffnet haben, direkt von den Ärzten gelesen werden. Umgekehrt können Patienten und Apotheker auf Dokumente zugreifen, welche vom Arzt hinterlegt wurden. Dies natürlich mit vorheriger Zustimmung der Patienten. 

Bisher sind rund 1’700 Gesundheitsorganisationen in der ganzen Schweiz an die AD Swiss angeschlossen mit über 4’000 Gesundheitsfachpersonen als Nutzer. Und jeden Monat kommen 60 bis 80 neue Ärzte hinzu, die sich dem EPD anschliessen. Auch aus dem stationären Bereich sind diverse Spitäler und Pflegeheime Mitglied bei AD Swiss.  

Die Stammgemeinschaft Abilis ermöglicht es den Patienten, ein elektronisches Patientendossier direkt in einer der Abilis-Partnerapotheken zu eröffnen, insgesamt über 500 Apotheken in der ganzen Schweiz. Bisher sind über 70 Apotheken aktiv in der Eröffnung von EPDs.

Interoperabilität mit anderen Gemeinschaften in naher Zukunft sichergestellt 

Neben AD Swiss ist Abilis derzeit auch mit „emedo“, der Stammgemeinschaft des Kantons Aargau, interoperabel. Letzterer kündigte kürzlich an, dass sie bald auf BINT GmbH (ein Unternehmen der Ofac-Gruppe), die Technologieplattform von Abilis, wechseln werde. 

Die Interoperabilität wird in Kürze mit den beiden Stammgemeinschaften "Mon Dossier Santé" des Kantons Neuenburg und "eHTI" des Kantons Tessin gewährleistet sein. Die anderen Gemeinschaften, deren Technologieplattform von der Post bereitgestellt wird, werden im Prinzip noch bis Ende des Jahres folgen.

Auch die AD Swiss hat die Interoperabilitätstests mit den Technologieplattformen aller Stammgemeinschaften, die die Post breitstellt, erfolgreich abgeschlossen und wird somit ebenfalls noch bis Endes des Jahres schweizweit interoperabel sein. 

Patientenregistrierung in der Apotheke vereinfacht

Abilis hat den Zugang zum EPD stark vereinfacht und erleichtert. Die Eröffnung eines EPD erfolgt innerhalb weniger Minuten in der Apotheke und erfordert nicht die Zusendung eines Zugangscodes per Brief. Der Apotheker als Gesundheitsdienstleister verfügt eigentlich in seinem Primärsystem über die notwendigen Daten für die schnelle Eröffnung eines EPD.

Impfausweiss bald im EPD 

Der digitale Impfausweis wird bis Ende des Jahres in das elektronische Patientendossier aufgenommen und von Anfang an mit der Abilis eHealth-Plattform integriert, die täglich zur Dokumentation der in der Apotheke vorgenommenen Impfungen genutzt wird. Neue Impfungen werden dann automatisch in den digitalen Impfausweis des EPD aufgenommen und dokumentiert. 
 

Einfacher Anschluss für Ärzte, Pflegende und Therapeuten

AD Swiss hat den Anschlussprozess ans EPD für kleine und mittlere Gesundheitsorganisationen wesentlich vereinfacht. Dies reduziert neben dem Zeitbedarf auch die Kosten erheblich. AD Swiss verfügt zudem über Schnittstellen in die Primärsysteme der Leistungserbringer. Damit ist der sichere Austausch von medizinischen Daten und der Betrieb von diversen E-Health-Services möglich. Zum Beispiel im Rahmen eines hybriden telemedizinischen Monitorings mit der App Benecura. Diese erlaubt eine Betreuung von PatientInnen auch zwischen den Konsultationen.